| 3. Moxie  摹寫 "Beschreiben" 
								Werden die Worte so zurechtgelegt, dass sie eine Sache beschreiben, sprechen die chinesischen Theoretiker vom Wortzurechtlegemuster "Moxie".
								 BeispieleKlassisches Chinesisch 
									桃之夭夭,                                                      
									灼灼其華.
								 
									Tao zhi yao yao,                                                                   zhuo zhuo qi hua.
								 
									Des Pfirsichbaums ... jung und sprießend, / leuchtend und hell sind seine Blüten.	
								 Quelle: "Buch der Lieder",
									siehe Xiucixue  
									S. 52Modernes Chinesisch 
那是短短的兩排                                  
洋灰房子, 沒有斜斜的                           
屋頂.
								 
									Na shi duanduan de liang pai    yanghui fangzi, mei you xiexie de  wuding.
								 
Das sind zwei ganz kurze Häuserzeilen aus Beton, ohne schräge Dächer.
								 Quelle: Ke
									Qingming "Dorf", siehe Xiucixue  
									S. 52f.Erinnert an ...
									"Evidentia""Deskriptive Elemente""Anschaulichkeit" Ausführliche Erklärung Der folgende Text ist gleich dem im Buch Xiucixue  S. 49ff.A. Das Wortzurechtlegemuster1. HinführungKarl Bühler unterscheidet drei Funktionen
der Sprache: die Ausdrucksfunktion,
die Darstellungsfunktion
und die Appellfunktion.
Er betrachtet die Sprache Platon gemäß als ein "Werkzeug,
womit einer dem anderen etwas mitteilt über die Dinge"
(griech. organon
didaskaleion).
Das Ich drückt sich aus, indem es sprachlich einen
Weltausschnitt darstellt und zugleich an die Handlungsfähigkeit
des Du appelliert, und sei es nur mit dem Ziel, dass das Du sich
bemüht, das ihm Mitgeteilte zu verstehen. Diese Sichtweise vom
Wesen der Sprache als eines Werkzeugs ist unter dem Namen
"Organonmodell"
in der Sprachwissenschaft allgemein bekannt. 
Es ist eine dieser drei Funktionen, welche im Moxie besonders
akzentuiert hervortritt: die Darstellungsfunktion. 
Wer ein Moxie anwendet, legt die Worte so zurecht, dass sie in erster
Linie beschreiben. Am deutlichsten wird dieses Charakteristikum
von Sprache, wenn man es vor dem Hintergrund jener Sprachgebilde
betrachtet, die, an der Grenze der Sprache, der Darstellungsfunktion
entraten, wie beispielsweise den Gedichten der Auditiven und
Visuellen Poesie. Das erste der nun folgenden Gedichte stammt von
Ernst Jandl ,
das zweite von Christian Morgenstern 
und das dritte von Günter Eich .
Die beiden ersten beschreiben nicht, stellen nicht dar, sondern
ähneln selbst dem Dargestellten (privater
marsch ähnelt, zu Ohr gebracht,
der Perkussion einer Marschkappelle; Fisches
Nachtgesang, optisch betrachtet, einem
schuppigen Fisch); das dritte hingegen, geht ganz im Bemerken,
Identifizieren und Benennen des Vorgefundenen, den drei Kernstücken
des Beschreibens, auf. 
		
			| 
				Auditive        Poesie | 
				Visuelle 
				 Poesie | 
				Poetische Beschreibung |  
			| 
				
 | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				privater marsch | 
				Fisches Nachtgesang | 
				Inventur |  
			| 
				
 | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				schmackel | 
				— 
				 | 
				Dies ist meine Mütze, |  
			| 
				schmackel | 
				‿     ‿ 
				 | 
				dies ist mein Mantel, |  
			| 
				               bunz | 
				—  —  — 
				 | 
				hier mein Rasierzeug |  
			| 
				               bunz | 
				‿     ‿     ‿     ‿ 
				 | 
				im Beutel aus Leinen. |  
			| 
				schmackel | 
				—  —  —  
				 | 
				
 |  
			| 
				schmackel | 
				‿     ‿     ‿     ‿ 
				 | 
				Konservenbüchse: |  
			| 
				               bunz | 
				—  —  —  
				 | 
				Mein Teller, mein Becher, |  
			| 
				
 | 
				‿     ‿     ‿     ‿ 
				 | 
				ich hab in das Weißblech |  
			| 
				schmackel | 
				—  —  —  
				 | 
				den Namen geritzt. |  
			| 
				schmackel | 
				‿     ‿     ‿     ‿ 
				 | 
				
 |  
			| 
				               bunz | 
				—  —  —  
				 | 
				Geritzt hier mit diesem |  
			| 
				               bunz | 
				‿     ‿ 
				 | 
				kostbaren Nagel, |  
			| 
				schmackel | 
				— 
				 | 
				den vor begehrlichen |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				Augen ich berge. |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				
 | 
				
 | 
				Im Brotbeutel sind |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				ein Paar wollene Socken |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				und einiges, was ich |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				niemand verrate, |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				so dient es als Kissen |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				nachts meinem Kopf. |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				Die Pappe hier liegt |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				zwischen mir und der Erde. |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				Die Bleistiftmine |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				lieb ich am meisten: |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				Tags schreibt sie mir Verse, |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				die nachts ich erdacht. |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				Dies ist mein Notizbuch, |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				dies meine Zeltbahn, |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				dies ist mein Handtuch, |  
			| 
				               bunz | 
				
 | 
				dies ist mein Zwirn. |  
			| 
				
 | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				            bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				schmackel | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				            bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				
 | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				            bunz | 
				
 | 
				
 |  
			| 
				            bunz | 
				
 | 
				
 |  
 
		
		
			
				| 
					Analoge Termini |  
				| 
						Rhetorik 
									LAUSBERG Bd. 1 S. 399 ff. : "evidentia" 
									LEMMERMANN S. 111 ff. : "Anschaulichkeit"
						Poetik (Stilistik) 
									THALMAYR S. 39 ff. : "Kolorit" (Textbeispiel)
						Literaturwissenschaft 
									LINK  S. 275 ff. : "Deskriptive Elemente"
 |  
				|  |  2. Das Wort "moxie"摹 mo
und 寫 xie
sind Synonyme im Sinn von "Übertragen".
Das Schriftzeichen 摹mo
leitet sich etymologisch von 模 mo
"Gussform" ab. Durch das Gießen wird eine Form auf
verschiedene Gegenstände übertragen, so dass diese sich
"völlig gleichen" (一模一樣
yimo-yiyang). 
寫 xie
bedeutet "abmalen" (z.B. 寫生
xiesheng
"Lebewesen abmalen") und "abschreiben" (謄寫
tengxie)
sowie "Schriftzeichen schreiben" (寫字
xie
zi), wobei das Schreiben von
Schriftzeichen in der Lernphase ein Abmalen ist. 
In allen drei Fällen wird eine äuere oder vorgestellte
Gestalt auf das Papier übertragen. Das Kompositum "moxie"
bedeutet "beschreiben", das heißt, Gegenstände
der Welt werden gleichsam in die Sprachmaterie übertragen. 3. BegriffsbestimmungDas Moxie, die Deskription, ist das sprachliche Abbilden eines
irrealen oder realen Gegenstands. Vermöge einer vollständigen
Deskription wird jedem Gegenstands-Moment ein Bedeutungs-Moment
zugeordnet, in welchem das Gegenstands-Moment in der Weise sinnhaft
vorstellig wird, dass es das Bedeutungsmoment anschaulich erfüllt.
Als Ergebnis der Deskription entsteht eine Äquivalenz-Relation
zwischen gegenständlichem Vorbild und sprachlichem Abbild. 
 4.  BeispieleIm folgenden Textauszug im klassischen Chinesisch wird ein
Pfirsichbaum im Frühling nicht minutiös in Details
beschrieben, sondern in seiner gesamten Charakteristik bloß
angedeutet. Die Andeutungen reichen hin, ein ausgemaltes
Stimmungsbild im Bewusstsein des Rezipienten zu erregen. In der
kurzen Sequenz des zweiten Beispiels sind es die Eigentümlichkeiten
der Dorfhäuser, welche genannt werden. 
	
	
	
		| 
			Klassisches  Chinesisch |  
		| 
			桃之夭夭,
			                                                     
			
灼灼其華.
			 Tao zhi yao yao,           
			                                                       zhuo zhuo
			qi hua.                                    
			 | 
			Des Pfirsichbaums ... jung und sprießend, / leuchtend und
			hell sind seine Blüten. ("Buch der
			Lieder")  |  
		| 
			Modernes  Chinesisch |  
		| 
那是短短的兩排
洋灰房子,
沒有斜斜的
屋頂.
			 Na shi duanduan de liang
			pai    yanghui fangzi, mei you xiexie de  wuding. | 
			Das sind zwei ganz kurze Häuserzeilen aus Beton, ohne schräge
			Dächer. (Ke Qingming "Dorf")  |  5. Einteilung und ArtenDas Beschreiben ist ein Akt der Nachbildung.
Der Nachbildung wesentlich ist das Vorhandensein von Vorbild und
Abbild. Voraussetzung des Nachbildens ist das Erfassen des Vorbilds.
Das Vorbild ist entweder ein irrealer oder realer Gegenstand des
Bewusstseins. Der reale Gegenstand wird über die Sinnesorgane
erfasst. Der irreale wird in Analogie zur Wahrnehmung vorgestellt.
Die Unterteilung des Moxie erfolgt je nach den Sinnesorganen, vermöge
welcher der Gegenstand erfasst wird.  
 
		
		
			
				| 
					Klassifikation - Überblick |  
				|  |  
				|  |  (1) Gesichtssinn (視覺的摹寫
shijue de moxie)Beispiele: siehe Punkt 4, "Beispiele". (2) Hörsinn (聽覺的摹寫
 tingjue
de moxie)
		
		
		
			| 
				Beispiel |  
			| 
				碼頭上的三姑六婆們,
				                       
				
老是說不完的發話,
				深
				          更半夜還嘁嘁喳喳,
				娘
				        就是高興跟她們聊.
				                        
				
				 Matou shang de
				sangu-liupomen, lao shi shuo buwan de feihua, shen geng ban ye
				hai qiqi-chacha, niang jiu shi gaoxing gen tamen liao. | 
				Die Gruppe von drei Tanten und sechs Alten am Kai quatschen ohne
				Ende Nonsens, noch bis tief in die Nacht geht das Geplapper, die
				junge Frau unterhält sich dabei köstlich mit ihnen. (Der arme Dörfler:
				"Alpdrücken")  |  (3) Geruchssinn (嗅覺的摹寫
xiujue de
moxie)
		
		
		
			| 
				Beispiel |  
			| 
				海堂本無香,
				昔人常
				
				
以為恨,
				這裏花太繁了,
				        卻醞釀出一種淡淡
				             
				
				
的香氣,
				使人久聞不倦.
				 Haitang ben wuxiang, xiren
				chang  yi wei hen, zheli hua tai fan le,         que yunniang chu
				yi zhong dandan de xiangqi, shi ren jiu wen bujuan. | 
				Der Ansehnliche Apfelbaum hat eigentlich keinen Duft, die
				Menschen früher lehnten ihn daher oft ab, hier wachsen die
				Blüten zu üppig, dennoch gärt ein ganz sanfter
				Wohlgeruch hervor, der die Menschen nicht müde werden lässt,
				lange zu riechen. (Zhu Ziqing
				 "Blüten")  |  (4) Geschmackssinn (味覺的摹寫
weijue de
moxie)
		
		
		
			| 
				Beispiel |  
			| 
				大家圍著三隻飯盒吃了一
				                   
				
頓肉,
				甜甜的,
				腥腥的.
				 Dajia weizhe san zhi fanhe
				chile yi dun rou, tiantian de, xingxing de. | 
				Alle umkreisten drei Essbehälter und aßen ein
				Fleischgericht, ein ganz shßes,
				ein ganz rohfleischiges. (Zhong Zhaozheng
				"Zhongyuan-Fest") 
				                            
				 |  (5) Tastsinn (觸覺的摹寫
chujue de
moxie)
		
		
		
			| 
				Beispiel |  
			| 
				一陣風,
				曾經吹過那
				                             兩叢發亮柳樹的風,
				               又在椰子樹上吹起來,
				         冷颯颯地,
				吹來一陣寒氣.
				
				 Yi zhen feng, cengjing
				chuiguo na  liang cong faliang liushu de feng,  you zai yezishu
				shang chui qilai,  lengsasa de, chuilai yi zhen hanqi. | 
				Ein Windstoß, der Wind, der vormals in den beiden
				leuchtenden Weidengestrüppen blies, fängt schon wieder
				auf der Kokospalme zu blasen an, kalt rauschend, weht eine kühle
				Brise her. (Nie Hualing
				"Amüsante Geschichten") 
				                                             
				 |  (6) Kombination (綜合的的摹寫
zonghe de
moxie)Unter der "kombinierten Beschreibung" wird keine eigene
Art, sondern der gemeinsame Gebrauch mehrerer der soeben angeführten
Unterarten des Moxie verstanden. Im folgenden Beispiel beschreibt der
Autor sowohl das, was der Protagonist sieht (Gesichtssinn), als auch
das, was er über die Haut zu spüren bekommt (Tastsinn). 
		
		
		
			| 
				Beispiel |  
			| 
				小貌躺在紅色的地氈
				                            
				
上,
				靜靜的依偎在她
				                          
				
				
主人的腳邊,
				似乎得到
				                        
				
				
無窮的溫暖與安慰.
				                 
				
				 Xiaomao tang zai hongse de
				dizhan shang, jingjing de yiqwei zai ta  zhuren de jiao bian,
				sihu dedao  wuqiong de wennuan yu anwei. | 
				Die Katze liegt auf dem roten Bodenfilz, schmiegt sich ganz leise
				an die Füße ihres Gastgebers, als ob sie unendliche
				Wärme und Trost bekäme. (Xin Yi
				 "Wildgans")  |  B. Die Gebrauchsregeln
	Die Beschreibung soll dem
	kontinuierlichen Wandel der Welt entsprechend nicht wie ein starres
	Dia, sondern wie ein ablaufender Film sein (Forderung nach Dynamik).
	(黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  67)                                                           
	 
			
			
			
				| 
					Regelgelrechtes Beispiel 
					 |  
				| 
					曲曲折折的荷塘上面,
					         彌望到的是田田的葉子.
					     葉子出水很高,
					像
					                 亭亭的舞女的裙.
					層層
					
					
的葉子中間,
					零星地
					                           
					
					
點綴著白花,
					有嬝娜地
					                       
					
					
開著的,
					有羞澀地打著朵兒
					               
					
					
的;
					正如
					一粒粒的明珠,
					又
					   如碧天裏的星星,
					又如
					                         
					
					
剛出浴的美人.
					微風
					                              
					
					
過處,
					送來縷縷清香,
					                           
					
					
彷彿遠處高樓上
					                                  
					
					
渺茫的歌聲似的.
					這
					                           
					
					
時候葉子與花也有一絲的
					               
					
					
顫動,
					像閃電般,
					                                     
					
					
霎時傳過荷塘的那邊
					                         
					
					
去了.
					葉子本是肩并肩
					                        
					
					
密密地挨著,
					這便宛然
					                        
					
					
有了一道凝碧的波浪.
					葉子
					   底下是脈脈的流水,
					遮住
					                          
					
					
了,
					不能見一些顏色;
					而葉子
					 卻更見風緻了.
					                                      
					
					 Ququ-zhezhe de hetang
					shangmian,  miwang dao de shi tiantian de yezi.  Yezi chu schui
					hen gao, xiang  tingting de wunü de qun. Cengceng  de yezi
					zhongjian, lingxing de  dianzhuizhe baihua, you niaonuo de 
					kaizhe de, you xiuse de dazhe duoer  de; zhengru yi lili de
					mingzhu, you  ru bitian  li de xingxing, you ru   gang chu yu de
					meiren. Weifeng  guochu, songlai lülü qingxiang,
					fangfu yuanchu gaolou shang  miaomang de gesheng si de. Zhe 
					shihou yezi yu hua ye you yi si de  chandong, xiang shandian
					ban,  shashi chuanguo hetang de nabian  qu le. Yezi ben shi jian
					bing jian  mimi de aizhe, zhe bian wanran     youle yi dao
					ningbi de bolang. Yezi  dixia shi maimai de liushui, zhezhu  le,
					bu neng jian yi xie yanse; er yezi  que geng jian fengzhi le.  
					 | 
					Das, was auf dem sich windenden und biegenden Lotosteich  in
					Fülle sichtbar wird, sind die Blätter der Felder. Die
					Blätter ragen hoch aus dem Wasser, wie die aufgerichteten
					Röcke der Tänzerinnen. Zwischen den Blätterschichten
					bilden vereinzelt weiße Blumen ein Dekor, gibt es welche,
					die sich schlank und zierlich öffnen, gibt es welche, die
					schüchtern die Blüten formen; genau wie  Glanzperle um
					Glanzperle, ja wie die Sterne im blauen Himmel, ja wie die
					Schönen, die gerade aus dem Bad steigen. Eine Brise quert
					den Ort, bringt unaufhörlich einen frischen Duft, gleich
					dem unbestimmten Liedgesang von einem fernen Gebäude. Da
					gibt es auch ein Erzittern der Blätter und Blumen, das,
					nach Art des Blitzes, im Nu sich zum Lotosteich fortschickt. Die
					Blätter selbst sind Schulter an Schulter dicht beieinander,
					das ist, als ob es eine erstarrte grüne Welle gäbe.
					Unter den Blättern ist das pulsierende Fließwasser,
					verdeckt, keine Farbe ist sichtbar; und die Blätter
					erscheinen dagegen noch windzarter. (Zhu Ziqing
					 "Lotosteich")  | Der Film, welcher sich vor dem
	inneren Augen abwickelt, soll nicht nur anstelle eines Stummfilms
	ein Tonfilm sein, sondern er soll gleichsam auch ein "Geruchs"-,
	"Geschmacks"- und "Tast"-Film sein, zumal in der
	wirklichen Wahrnehmung die Eindrücke der Sinnesorgane
	miteinander zu einer Einheit verschmelzen (Forderung nach dem
	Ausschöpfen aller Sinneseindrücke). (黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  67)Die Wissenschaft beschreibt
	objektiv, die Literatur subjektiv ... Und soll subjektiv
	beschreiben! Das subjektiv Erlebte soll jedoch möglichst
	objektiv dargestellt werden (Forderung nach originärer
	Wahrnehmung). (黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  67) 
			
			
			
				| 
					Regelrechtes Beispiel |  
				| 
					平常我們總把任何
					                               
					
形狀,
					任何顏色的山
					                             
					
					
都想作一樣的,
					其實
					              他們各自不同的,
					它們的
					     資容各異,
					它們疊合的
					                              
					
					
趣味也全不像.
					靠
					                 我們最近的是嫩嫩的
					                            
					
					
黃綠色,
					看起來絨絨的,
					        柔柔的;
					再過去是較深
					                               
					
					
的蒼綠,
					有一種穩重
					                          
					
					
而深思的意味;
					最遠的
					                        
					
					
地方是透明而愉快的
					                     
					
					
淺藍.
					 Pingchang women zong ba
					renhe  xingzhuang, renhe yanse de shan  dou xiangzuo yiyang de,
					qishi      tamen ge zi bu tong de, tamen de  zirong ge yi, tamen
					diehe de           quwei ye quan bu xiang. Kao   women zui jin
					de shi nennen de  huanglüse, kan qilai rongrong de,  rourou
					de; zai guoqu shi jiao shen  de canglü, you yi zhong
					wenzhong   er shensi de yiwei; zui yuan de  difang shi touming
					er yukuai de  qianlan. | 
					Gewöhnlich betrachten wir den Berg jeglicher Gestalt und
					jeglicher Farbe stets gleich, in Wirklichkeit sind sie jeweils
					verschieden, ihr Aussehen ist jeweils anders, und auch die
					Vorzüge, die sie in sich versammeln, sind völlig
					unterschiedlich. Das uns am nächsten Liegende ist von einem
					ganz zarten Gelbgrün, sieht ganz flaumig und weich aus; ein
					Stück weiter entfernt erscheint es in einem etwas tieferen
					Dunkelgrün, besitzt eine gesetzte und tiefschürfende
					Nüance; von der größtmöglichen
					Weite her gesehen ist es ein durchsichtiges und fröhliches
					Hellblau. (Zhang Xiaofeng
					 "Rückkehr")  | Die Gefühle, welche
	sich beim Anblick von Begebenheiten regen, sollen mit in die
	Beschreibung einfließen (Forderung nach Ausdruck der
	kommentierenden Gefühle). (黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  68) Im folgenden Textauszug
	beispielsweise schwingt die Freude über die erfüllte
	Erwartung mit. 
			
			
			
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					Regelrechtes  Beispiel |  
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					啊!
					晴了!
					山色逐漸朗潤
					                      
					
起來,
					比先前更蒼翠;
					            水光逐漸明亮起來,
					              比先前更碧綠;
					綠得像一
					                    湖瓊漿,
					透明得像
					                                 
					
					
翡翠溶液.
					                                      
					
					 A! Qing le! Shanse
					zhujian langrun  qilai, bi xianqian geng cangcui;  shuiguang
					zhujian mingliang qilai,  bi xianqian geng bilü; lüde
					xiang yi  hu qiongjiang, touming de xiang  feicui rongye. | 
					Ah! Endlich sonnig! Die Bergfarbe beginnt allmählich
					aufzuhellen, wird noch sattgrüner als zuvor; das
					Wasserlicht beginnt allmählich aufzuleuchten, wird noch
					saftgrüner als zuvor; grün wie ein See voll Jadesirup,
					durchsichtig wie eine Jadeitlösung. (Wang Xiyuan
					 "Ausflug")  | Minutiöse Details
	sollen der Beschreibung lebhafte Deutlichkeit verleihen (Forderung
	nach lebhafter Detailschilderung). (黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  68) 
			
			
			
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					Regelrechtes Beispiel |  
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					這天的蔥油香味似乎
					                       
					
有點不對勁,
					起初是恰到
					      好處的,
					很淡,
					使人
					               喉管裏的水要向上
					                                   
					
					
勇.
					後來,
					味道慢慢的
					                        
					
					
濃起來,
					他好像覺得
					                   油煎的渣子就在鍋裏跳了.
					 Zhe tian de congyou
					xiangwei sihu            you dian bu duijin, qichu shi qiadao 
					haochu de, hen dan, shi ren    houguan li de shui yao xiang
					shang  yong. Houlai, weidao manman de  nong qilai, ta haoxiang
					juede  youjian de zhazi jiu zai guo li tiao le. 
					 | 
					Die Frühlingszwiebel dieses Tags schien geschmacklich nicht
					ganz in Ordnung, anfangs war sie genau richtig, sehr mild, so
					dass sie einem das Wasser in der Kehle hervortrieb. Danach
					begann der Geschmack allmählich langsam intensiver zu
					werden, er hatte den Eindruck, als ob der Bodensatz des Öls
					gerade im Topf springen würden. (Shao Xian
					 "Wachsen")  | Alle
	Wortzurechtlegemuster vermittels derer das Beschriebene zusätzlich
	auf indirekte Art dargestellt werden kann, sollen die Beschreibung
	ergänzen (Forderung nach ergänzender Verwendung anderer,
	indirekt beschreibender Wortzurechtlegemuster). (黃慶萱 Huang Qingxuan: 修辭學 Xiucixue "Lehre vom Zurechtlegen der Worte", Taibei, Sanmin shuju 1988, S.  69) Im
	folgenden Textauszug beispielsweise wird das Säuseln des
	Morgenwinds mit dem Nachtgeflüster verglichen (siehe Piyu) und die
	Zugpfeife in ein handelndes Wesen verwandelt  (siehe Zhuanhua). 
		
		
		
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				Regelrechtes Beispiel |  
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				站在這草坪上,
				當
				                 晨曦在云端若隱若顯
				
				
之際,
				可以看見遠處銀灰色
				  的海面上泛著漁人的
				                   
				
				
歸帆.
				早風穿過樹稍,
				
簌簌地像昨宵枕畔的
				                           
				
				
絮語,
				幾聲清脆的鳥叫,
				        蕩漾在含著泥土香味
				                          
				
				
的空氣之中,
				只有火車
				          的汽笛,
				偶然劃破這無邊的
				 寂靜.
				 Zhan zai zhe caoping
				shang, dang  chenxi zai yunduan ruo yin ruo xian zhi ji, keyi
				kanjian yuanchu yinhuise de haimian shang, fanzhe yuren de 
				guifan. Zaofeng chuanguo shushao,  susu de xiang zuo xiao zhen
				pan de  xuyu, ji sheng qingcui de niao jiao,  dangyang zai hanzhe
				nitu xiangwei  de kongqi zhi zhong, zhi you huoche de qidi, ouran
				huapo zhe wubian de  jijing. | 
				Auf der Wiese stehend kann man, zur Zeit, da sich die ersten
				Morgenstrahlen an den Wolkenrändern halb verstecken und halb
				zeigen, auf das silbergraue Meer in der Ferne sehen, auf die
				Rückkehrsegel der treibenden Fischer. Der Morgenwind weht
				durch die Wipfel, raschelnd gleich dem Flockseiden-Gerede vorige
				Nacht am Kopfkissen, einige im Ton schrille Vögel
				zwitschern, schaukeln in der nach Erde duftenden Luft, nur die
				Dampfpfeife des Zugs zerkratzt dann und wann diese endlose
				Stille. (Zhong Meiyin
				"Landleben")  |  |